GEMEINSAM! LEBEN! RETTEN! Galakonzert zugunsten der DKMS

Eingeladen hatte die Concertband, das sinfonische Blasorchester der Universität und eines der wenigen Orchester seiner Art überhaupt. Als Konzertpartner war das Musikkorps der Bundeswehr aus Siegburg angereist, welches als Konzertorchester weltweit sein Publikum begeistert.

Nach dem eigens für das Jubiläumsjahr geschriebenen „Jingle“ begrüßte der Rektor der Universität Herr Prof. Dr. Stephan Dabbert das zahlreich erschienene Publikum. Er gab dann die Bühne frei für das Geburtstagskind, die Concertband.

Unter der bewährten Leitung von Joachim Pfläging begann das ca. 65 Mitglieder starke sinfonische Blasorchester mit „Les Trois Notes du Japon“ des japanischen Komponisten Toshio Mashima. Im ersten, sehr lautmalerisch und plastisch gehaltenen Satz „La danse des Grues“ überzeugte die Concertband nicht nur mit der gewaltigen Kraft des Blasorchesters, sondern wusste auch gerade in den leiseren und feineren Passagen das Publikum in ihren Bann zu ziehen. Im „Rivière enneigée“, dem verschneiten Fluss des zweiten Satzes, entfaltete das Orchester einen meditativ ruhigen Klangteppich, auf dem die hervorragenden Solisten an Englischhorn, Sopransaxophon und Flöte ihr ganzes Können frei entfalten konnten. Im abschließenden Feuertanz konnten besonders die 8 Schlagwerker des Orchesters ein großartiges Orchesterfeuerwerk entfachen.

Danach stand eine Weltpremiere auf dem Programm: Guido Rennert, Komponist und Klarinettist im Musikkorps Siegburg, hatte mit „Ad Honorem Scientiae“ den Hohenheimern eine Jubiläumskomposition geschrieben. Im Stile einer Konzertouvertüre gehalten, verband Rennert motivisch äußerst geschickt die Vergangenheit, Gegenwart und die Zukunft der Universität. Maschinell gehaltene schnelle, kalte Passagen wechselten sich mit scherzanden Wechselspielen und großen Melodiebögen ab. Über diesen Passagen zog sich ein zunächst kammermusikalisch zarter und am Schluss triumphal grandioser Hymnus wie ein roter Faden durch die gesamte Komposition. Energetisch und überlegen zugleich interpretierte die Concertband ihre Ouvertüre großartig und wurde mit standing ovations dafür belohnt.

Nach der Pause übernahm das Musikkorps aus Siegburg die Bühne. Unter ihrem Chef, Oberstlt. Christoph Scheibling begannen sie triumphal in gemäßigtem Schritt mit dem Königsmarsch von Richard Strauss und der rhythmisch äußerst diffizilen Aegean Festival Overture von Andreas Makris. Extra angefertigte Königstrompeten kamen auch im Hauptwerk des Musikkorps zum Einsatz. Die große Lohengrin-Fantasie, auch aus der Feder Rennerts, begeisterte das Publikum durch ihre ausgespielten langen Spannungsbögen, die virtuosen Holzbläserpassagen, das strahlende wagnerianische Blech und die Echo-Effekte der Königstrompeten auf, hinter und neben der Bühne, die den 4 Trompetern auch sportlich einiges abverlangten.

Nach Tim Schmitz’ großartig auf dem Saxophon gespielten „Hallelujah“ von Leonard Cohen begab sich das Musikkorps in einen Danse folâtre von Claude T. Smith, ein Werk von höchster Virtuosität, welches jedes Register des Orchester bis auf das Äußerste forderte. Aber auch diesen Forderungen wurde das Musikkorps souverän und mit großer Spielfreude gerecht.

Zum Abschluss dieses denkwürdigen Konzertes stand mit Jörg Murschinski ein ehemaliger Dirigent der Concertband auf dem Programm. Er arrangierte meisterhaft den „Symphonic piano man“, a tribute to Billy Joel, mit welchem die ca. 65 Musiker in Uniform mit ihren zahlreichen großartigen Einzel- und Registersoli dieses Konzert beendeten.